9. Ostufer-Runde zum Thema: Gute und innovative Medizinversorgung auf dem Kieler Ostufer – Nachwuchssorgen bei den Haus- und Fachärzten

Die medizinische Versorgung auf dem Kieler Ostufer scheint für die Zukunft, mit wachsender und älter werdender Bevölkerung, gerüstet. Dies erfuhren die vielen Teilnehmer der Ostuferrunde zu der ich als Abgeordneter für Kiel-Ost am 23. September 2013 eingeladen hatte.

Ostuferrunde_Gesundheit
Prof. Dr. Göbel, Direktor der Schmerzklinik an der Schwentine, stellte die neurologisch orientierten Diagnose-, Therapie- und Forschungsabteilungen seines Hauses vor. Auf dem Ostufer wenig bekannt sind die bundesweiten Impulse, die von der Schmerzklinik Kiel, beispielsweise zur Behandlung und Linderung von Migränekopfschmerzen, ausgehen.
Dr. Ralf Schmitz, von der chirurgischen Gemeinschaftspraxis im Medizinischen Versorgungszentrum Wellingdorf, berichtete über die strukturellen Veränderungen der chirurgischen Arbeit und den fachärztlichen Spezialisierungen, wobei das Kieler Ostufer ein breites Facharztspektrum aufweist. Bestätigung aus dem Kollegenkreis erhielt Dr. Schmitz zu seinen Ausführungen, dass immer weniger junge Menschen Medizin studieren und nach Ende ihrer Ausbildung als behandelnde Ärztinnen und Ärzte arbeiten wollen. Dies und die Zunahme des Frauenanteils bei den Ärzten, der zu mehr Teilzeitbedürfnissen führt, drohen in eine Mangelsituation, zumindest bei Fachärzten zu führen. Diese These wurde durch eine Information aus dem Podium bestätigt, wonach es in einigen Regionen kein neurologisches Angebot gebe und Patienten mit wenigstens 6 Monaten Wartezeit rechnen müssen.
Die hausärztliche Versorgung auf dem Kieler Ostufer ist ausreichend und bietet ein breites Behandlungsspektrum, auch über die Schulmedizin hinaus.
Dr. Hans-Ulrich Hecker betonte aus seinem Praxisalltag die Symbiose von Naturheilverfahren und Schulmedizin in der Patientenbehandlung. Schwierigkeiten bereitet allenfalls das bürokratische Abrechnungssystem mit den Kostenträgern. Dabei sei nicht auszuschließen, dass vereinzelt das Wohl von Patienten gefährdet sein könnte, wenn beispielsweise Budgets, die nicht angepasst werden, ausgeschöpft sind.
Einen Überblick über die medizinische Situation und die ärztliche Versorgung für die gesamte Landeshauptstadt gab Armin Tank, Geschäftsführer des Ersatzkassenverbandes. In der Gesamtstadt Kiel ist das ärztliche und fachärztliche Angebot überdurchschnittlich. Bedauerlicherweise unterscheidet die Statistik nicht, wo in der Stadt die Praxen betrieben werden. Ob die innerstädtische Ärzteverteilung gleichmäßig ist, oder die Massierung von Praxen auf dem Westufer, z.B. in der Holtenauer Straße zu Lasten des Ostufers geht, wurde nicht deutlich.
Mit Freude haben die Teilnehmenden zur Kenntnis genommen, dass es auf dem Ostufer sogar Apotheker gibt, die mit dem Fahrrad Hausbesuche machen.
Im Fazit bleibt: Das Kieler Ostufer bietet ein breites Spektrum innovativer medizinscher Angebote im hausärztlichen, fachärztlichen und klinischen Bereich, aber ich werde als Abgeordneter weiter mit Nachdruck auf die Besonderheiten der Bedarfe auf dem Ostufer hinweisen.

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