Ostuferrunde unterstützt Verbesserungen im
ambulanten und stationären Pflegesystem
Am 06.03.2014 erörterten im Lisa-Hansen-Haus, Elmschenhagen, Susanne Weber – AWO Servicehaus Vaasastraße, Eva Wulfheide – stellv. Stiftungsvorstand Kieler Stadtkloster, Sabine Neubert – ambulanter Pflegedienst der AWO Preetzer Straße und Birte Pauls MdL – pflegepolitische Sprecherin SPD-Landtagsfraktion und etwa 40 Interessierte die ambulante und stationäre Pflege auf dem Kieler Ostufer.
Nach Begrüßung durch Eva El Samadoni, Stiftungsvorstand Kieler Stadtkloster, stellten die Podiumsgäste ihre Arbeitsbereiche vor, stationäre Pflege einschließlich dem Servicehauskonzept der AWO, ambulante häusliche Pflege und schleswig-holsteinische Pflegepolitik.
Alle verbindet das Verständnis, von ihrem Aufgabenfeld, den älter werdenden Menschen, einen selbstbestimmten letzten Lebensabschnitt, bis zum Lebensende, zu ermöglichen. Damit dieses gelingt, müssen die Rahmenbedingungen für gute Pflege zeitnah verbessert werden, verdeutlichte auch die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Birte Pauls MdL.
Der Verbleib ausgebildeter Pflegekräfte in ihrem Beruf erfordert bessere Ausbildungs- und Arbeitsstrukturen mit finanzieller Entlastung für die Ausbildung, familienkompatiblen Arbeitszeiten und aufgabengerechter Bezahlung in Tarifverträgen sowie partnerschaftlich agierende Betriebsräte. Auch die Schaffung einer Pflegekammer für die Bündelung und als Sprachrohr für die Interessen des Pflegepersonals unterstützt die Bemühungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen. Auch die Pflegekräfte stehen in der Verantwortung sich für verbesserte Rahmenbedingungen zu engagieren.
Der Erhalt der wirtschaftlichen Basis und damit der Arbeitsfähigkeit der Pflegeeinrichtungen muss bei den kommenden Veränderungen berücksichtigt werden, betonte Frau Samadoni und erfuhr mit dem Hinweis auf die gestaffelt vorgesehenen Anpassungen des Pflegebeitrages Unterstützung durch die Abgeordneten.
Die ambulanten und stationären Pflegeangebote auf dem Kieler Ostufer entwickeln sich beständig und sollten unter den bestehenden Rahmenbedingungen bewertet werden. Insgesamt kann die Situation auf dem Kieler Ostufer als gut und in beständiger Entwicklung mit weiteren Optimierungen bezeichnet werden. In der neuen Anlage im Gustav-Schatz-Hof in Gaarden bietet die Diakonie Altholstein betreutes Wohnen, Tagespflege und eine Wohngemeinschaft für älter werdende Menschen. Heinrich Deicke, Geschäftsführer der Diakonie Altholstein informierte darüber, dass – passend zum Stadtteil Gaarden – 1/3 der Wohnungen für Menschen mit Migrationshintergrund vorgesehen sind, die in ihrem Lebensabend im vertrauten Stadtteil Gaarden leben wollen. Allgemein wurde aber deutlich, dass bestehende Pflegeangebote für Menschen mit Migrationshintergrund von den Familien intensiver genutzt werden könnten. Kulturelle Unterschiede im Umgang mit älter werdenden MigrantInnen, führen dabei zu eher wenig professionellen innerfamiliären Pflegesystemen. Hier besteht weiterer Aufklärungs- und Informationsbedarf, um die Situation der Älteren zu verbessern. Kultursensibel arbeitende Pflegekräfte mit und ohne Migrationshintergrund sind in der ambulanten und stationären Pflege auf dem Ostufer vielfach tätig.
Mit dem Hinweis auf die neu geschaffenen 22 Betten für die Gerontopsychiatrie im städtischen Krankenhaus Kiel und ihrer besonderen Kompetenz für Demenzerkrankungen endete die 9. Themenostuferrunde nach 2 stündiger intensiver Diskussion um 21.30 Uhr. Die Bedeutung der Pflegethematik dokumentierten die meisten Anwesenden, indem sie die Gelegenheit zum ca. 30-minütigen „Come together“ und direktem Austausch mit den Podiumsgästen nach dem Ende der Ostuferrunde nutzten.