Standards und individuelle Lösungen entwickeln
Gute Resonanz verzeichnete die 12. Themen-Ostuferrunde zur Kinder- und Jugendpolitik, diesmal im Pädiko Kinderdorf in Neumeimersdorf.
Moderiert von Bernd Heinemann MdL diskutierten Stadträtin Renate Treutel, die SPD-Ratsmitglieder Beate Heinemann (Schule); Volkhard Hanns (Kinder/Jugend) sowie die Geschäftsführerinnen freier Jugendhilfeträger auf dem Kieler Ostufer Irene Sebens (AWO) und Monika Clausing (Pädiko e.V.).
So vielfältig wie Kinder- und Jugendpolitik und örtliche Besonderheiten auf dem Kieler Ostufer, so abwechslungsreich gestaltete sich die Diskussion.
Eingangs betonten Renate Treutel und die Ratsmitglieder, dass die Landeshauptstadt Kiel in den letzten Jahren auch auf dem Kieler Ostufer viele neue Kinderbetreuungsplätze geschaffen hat und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbesserte sowie den Rechtsanspruch auf Betreuung sicherstellt.
Bei der Entwicklung neuer Formen der Schulkinderbetreuung beschrieben Beate Heinemann, ergänzt durch den Ortsbeiratsvorsitzenden von Gaarden Bruno Levtzow, innovative Modelle, die auf dem Kieler Ostufer erprobt werden. An der Betreuten Grundschule Wellsee wird die strukturierte „Verknüpfung“ pädagogischer Fachkräfte der Schulkinderbetreuung mit der Unterrichtsarbeit der Lehrkräfte erprobt. An der neuen Stadtteilschule Gaarden (Hans-Christian-Andersen-Schule) werden „Öffnungsstrategien“ für die Einbindung außerschulischer Angebote aus dem Stadtteil im ganztägigen Schulbetrieb entwickelt und evaluiert.
In Kürze bearbeiten Politik und Verwaltung, gemeinsam mit den Betroffenen, schwerpunktmäßig neue Formen der Schulkindbetreuung, basierend auf der Grundsatzentscheidung, dass die Schulkindbetreuung in der Regel an Schulen, in deren Räumen angeboten werden soll. Volkhard Hanns beschrieb dafür die Initiative für die Schaffung stadtweit geltender Standards, wobei notwendige individuelle Lösungen für einzelne Betreuungsstandorte möglich bleiben sollen.
Was brauchen die (Schul-)Kinder? Welche (Rückzugs-)Räume können wir für (Schul-)Kinder schaffen? Irene Sebens von der AWO und Monika Clausing von Pädiko e.V. sprachen mit diesen Fragestellungen den Kernbereich der Themen-Ostuferrunde an. Sie gingen mit praktischen Beispielen besonders auf die Bedürfnisse der Kinder ein und zeigten Verständnis für die gewünschte Doppelnutzung der Schulräume, weil dies aus Erwachsenensicht folgerichtig sei und keine oder nur geringe Kosten entstünden. Eine pragmatische Herangehensweise sollte die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen für eine gute Entwicklung nicht verhindern. Kinder und Jugendliche brauchen alters- und entwicklungsgerechte, gestaltete Räume und kleine Gruppen. Beide freien Jugendhilfeträger haben sich für eine breite Beteiligung bei der Entwicklung von Konzepten für die Schulkindbetreuung ausgesprochen.
Über ihre aktuelle Lage berichteten die VertreterInnen der Betreuten Grundschule Kronsburg (Kronsbären), unterstützt durch den Schulleiter Volker Schatkowski. Erfreut erfuhren die Kronsbären von den VertreterInnen aus dem Kieler Rathaus, dass ihre Probleme in der Verwaltung und im politischen Raum mit hoher Priorität bearbeitet werden und Lösungen für die Raumsituation angedacht werden.