Die gut besuchte 14. Ostuferrunde widmete sich im Bürgertreff Elmschenhagen „Guter Arbeit auf dem Kieler Ostufer.“ Nach der Begrüßung durch die stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Annika Schütt, sprach Frank Hornschu vom DGB zur Frage „Was ist eigentlich gute Arbeit?“ Er betonte, dass die Gewerkschaften nicht allein für Arbeitsplätze, sondern auch für gute Bedingungen für die Arbeitsnehmer kämpfen.
Tarifflucht, ungerechte Bezahlung, Sicherheit am Arbeitsplatz, Befristungen und viele
weitere Probleme müssen weiter bekämpft werden, damit es „Gute Arbeit“ in allen Wirtschaftsbereichen gibt. Das Eintreten für starke Betriebsräte und Gewerkschaften, passende Hilfen für kleine und mittlere Unternehmen und größere Steuergerechtigkeit sind weitere Meilensteine für das Ziel „Gute Arbeit“.
Pragmatisch und bestimmt beschrieb Oberbürgermeister Ulf Kämpfer die Funktion der kommunalen Ebene. Die Landeshauptstadt Kiel ist mit ihrer Verwaltung einer der größten Arbeitgeber in Schleswig-Holstein. Aufgabe der Stadt sind zeitgemäß ausgestattete Schulen, Mobilitätssysteme, ausreichende bezahlbare Wohnungen und gute Ver-/Entsorgung. Dies sind auch die Voraussetzungen für attraktive Arbeitsplätze und Standortentscheidungen von Unternehmen. „Die Stadt weiß, was sie zu tun hat!“
Handwerkspräsident Ulrich Mietschke erinnerte an die gängigen überschaubaren Betriebsgrößen im Handwerk. Im großen Durchschnitt beschäftigt ein Betrieb etwa 7 MitarbeiterInnen. Dadurch besteht die Möglichkeit umfassend auf Qualität zu achten. Die überschaubaren Betriebsgrößen erleichtern dabei persönliche Beziehungen und das gegenseitige Wahrnehmen von Bedürfnissen bzw. Anforderungen. Für das Handwerk stellt er fest, dass es in vielen Betrieben und Arbeitsfeldern gute Arbeit bietet und sich oft weitgehend barrierefrei wie auch flexibel auf veränderte Arbeitskräfteangebote einstellt.
Thomas Letixerant sprach sich dafür aus, nicht alles schön zu reden, aber gleichwohl die gute Entwicklung auf dem Kieler Ostufer in den Vordergrund zu stellen. So ist es in den letzten Jahren gelungen, dass ca. 29 % weniger Menschen arbeitslos geworden sind und 22 % mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen wurden. Er warb dafür, intensiv mitzuarbeiten das Image zu verbessern, weil das Kieler Ostufer deutlich besser ist als sein Bild in der Öffentlichkeit. Gerade für die extrem Benachteiligten, Langzeitarbeitslosen wird derzeit ein millionenschweres Förderprogramm aufgelegt, um diesen Menschen durch niedrigschwellige Arbeitsangebote soziale Teilhabe zu ermöglichen.
SPD-Ratsfrau Özlem Ünsal, wirtschaftspolitische Sprecherin betonte, dass „Gute Arbeit“ quasi Dauertagesordnungspunkt in den Gremien ist und dank der Rathauskoalition die Wirtschaft ein Schwerpunktthema in der Ratsversammlung ist.