13. Kiel-Ost-Tour: … und noch einmal – Hallo Berlin!

Die Genossinnen und Genossen vom Kieler Ostufer sind bei den beliebten Kiel-Ost-Touren weit herum gekommen. Seit dem 24.04.2010 führten uns die Kiel-Ost-Touren nach Lübeck, Flensburg, Hamburg, Schwerin, Büsum, Mölln, Sønderburg, Reinbek, Sylt, Fehmarn, Lüneburg und zu einer 3-Tagesfahrt nach Berlin mit Birgit Malecha-Nissen (MdB), die den Kieler Bundestagswahlkreis betreut. Mit der 13. Kiel-Ost-Tour ging es am 28. Mai bei strahlendem Wetter noch einmal nach Berlin.
Unterwegs wie immer: interessante Gespräche und gute Stimmung auf der Hinreise.DSC_0001 DSC_0007
Pünktlich erreichten wir den Bundestag und erhielten im Plenarsaal eine umfassende und kundige Einführung in die Arbeit und die Besonderheiten unseres Parlaments.

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Wer weiß zum Beispiel, dass die Fläche des Bundesadlers ca. 58 m² ist und damit etwa die Größe einer 2-Zimmer-Wohnung hat?

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Das zeitlich straffe Programm ließ nur eine kurze Kuppelbesichtigung zu, weil wir nach dem Bundestag zum Mittagsimbiss mit Politikreferat in der Landesvertretung Schleswig-Holstein erwartet wurden.

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Mental gestärkt durch das Fachreferat, mit dem uns dankenswerter Weise Herr Hendrik Rosenthal über die Arbeit im Bundesrat informierte und leiblich gestärkt durch die leckere Original Berliner Currywurst mit Pommes , ging es weiter zur ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen.

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Dort, inmitten einer unauffälligen Wohngegend, betrieb die DDR-Führung eine Anstalt, deren Aufgabe es war, in den Anfängen mit realer, seit Mitte der 60er Jahre vor allem mit psychischer Folter, Geständnisse und/oder die Denunziation ihres Verwandten-/ Bekanntenkreises von den Häftlingen zu erzwingen.

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Ob jemand tatsächlich ein Verbrechen begangen hatte, war nachrangig oder bedeutungslos. Gefangene Republikflüchtlinge gehörten ebenso zu den Opfern des Unrechtsregimes wie Erzähler von Witzen über das Staatssystem der DDR oder der Staatsführung. Für die sehr beeindruckende und durch eigene, leidvolle Erfahrungen geprägte Führung durch den Gebäudekomplex sowie die wissenschaftlich fundierte Erklärung der Folter- und Verhörmethoden sorgten zwei ehemalige Insassen der Untersuchungshaftanstalt.

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Einem von ihnen misslang Mitte der 80er Jahre mit 23 Jahren ein Fluchtversuch in den Westen, über die Grenze zwischen der Tschechoslowakei und Österreich. Er wurde daraufhin 2 Jahre in Hohenschönhausen festgehalten, um festzustellen, ob seine Familie oder sein Freundeskreis Mitwisser bei der Fluchtplanung waren.

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Bemerkenswert ist, dass die Untersuchungshaftanstalt inmitten eines militärischen Sperrgebietes liegt: ein weißer Fleck auf Ost-Berliner-Stadtplänen. Das Sperrgebiet war auch von einer Mauer umgeben. Diese weitläufige Abschirmung der zweitgrößten Stasi-Einrichtung in Berlin bewirkte, dass die Stasi-Mitarbeiter nach dem Mauerfall dort viele Unterlagen beseitigen konnten, weil die Menschen nichts über die Untersuchungshaftanstalt wussten und – wie im Ministerium für Staatssicherheit – das Vernichten von Unterlagen daher nicht verhindern konnten.

Nach diesen beklemmenden Eindrücken eines gut endenden Kapitels deutscher Geschichte stärkte sich die Kiel-Ost-Tour mit Kaffee und Kuchen, bevor die Reise zurück nach Kiel ging.

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… und noch mehr Bilder von der 13. Kiel-Ost-Tour:

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